Gold hat weiteres Aufwärtspotenzial

Gold hat weiteres Aufwärtspotenzial

Der Goldpreis ist in den letzten drei Monaten von 1.100 US-Dollar auf zwischenzeitlich über 1.270 US-Dollar pro Feinunze angestiegen. Dies ist der deutlichste Anstieg innerhalb eines Quartals seit etwa 25 Jahren. Goldminenaktien, deren Kurse wie ein Hebel auf den Goldpreis wirken, haben seit Beginn des Jahres sogar schon etwa 70% an Wert gewonnen. Marktbeobachter sehen weiterhin deutliches Potenzial für den Goldpreis und damit auch für Goldminenaktien. Über entsprechende Fonds bieten sich Anlegern hier äußerst interessante Anlagechancen.

Niedrige Zinsen und konjunkturelle Unsicherheit als Stützen für den Goldpreis

Joe Corbach, Leiter für Währungen und Rohstoffe bei dem Schweizer Vermögensverwalter GAM, sieht die guten Perspektiven für den Goldpreis u. a. in der Sorge vor einer konjunkturellen Schwäche und damit verbunden in einem voraussichtlich weiterhin sehr niedrigen Zinsniveau begründet. Da Gold keine Zinsen abwerfe, sei es darauf angewiesen, dass die Opportunitätskosten im Vergleich mit Produkten, die Zinsen zu bieten haben, gering sind. Zudem werde Gold in Zeiten steigender Risikoaversion besonders als „sicherer Hafen“ geschätzt. Weitere positive Rahmenbedingungen für einen weiter steigenden Goldpreis sieht Corbach in der anhaltenden physischen Nachfrage nach Gold in Asien, den Käufen von Zentralbanken und dem abflachenden Minenangebot. Aber unabhängig von kurz- bis mittelfristigen Preisentwicklung sieht Corbach in Gold auch langfristig ein sehr geeignetes Instrument, um das persönliche Anlageportfolio zu diversifizieren und Marktrisiken gegenüber abzusichern. Anleger sollten diesen Vorzug auch nach mehreren Jahren ohne schwere geopolitische oder ökonomische Krisen nicht aus den Augen verlieren.

Noch viel Spielraum bis zu alten Höchstmarken

Auch Martin Siegel, Chef der Stabilitas Fonds GmbH und Fondsmanager des Stabilitas Pacific Gold+Metals sowie des Stabilitas Gold+Resourcen, sieht weiteres Aufwärtspotenzial für Gold. Da sich die Staatsschulden seit der Finanzkrise massiv ausgeweitet haben, könnten die Notenbanken die Zinsen nicht so stark erhöhen, wie sie es eigentlich müssten. Dies untergrabe aber das Vertrauen in die Papierwährungen. Dagegen gelte Gold als wertstabile Anlage. Siegel sieht Gold mittelfristig bei 1.800 US-Dollar je Feinunze fair bewertet. Wenn die Eurokrise wieder akut werden sollte oder ein „Schwarzer Schwan“, also ein gravierendes, unvorhersehbares Ereignis, auftaucht, könne Gold auch noch deutlicher zulegen. Für Goldminenaktien sieht er vom aktuellen Stand aus sogar ein Aufwärtspotenzial von 100 bis 200%, falls der Goldpreis wieder das Rekordniveau von 1.900 US-Dollar erreichen sollte.