Negativzinsen erfordern ein Umdenken der Anleger

Negativzinsen erfordern ein Umdenken der Anleger

Was noch bis vor kurzem völlig undenkbar war, ist bei den ersten Banken in Deutschland, zumindest für größere Anlagesummen, mittlerweile Realität geworden: Negativ- oder „Strafzinsen“ für Spareinlagen. Viele Deutsche können sich durchaus vorstellen, dass dies erst der Anfang ist und weitere Banken negative Zinsen einführen. Insofern ist eigentlich ein Umdenken im privaten Sparverhalten, beispielsweise für die Altersvorsorge, notwendig. Viele Anleger scheuen aber noch die Konsequenzen dieser Einsicht und halten weiter an ihren Sparbüchern, Tages- und Festgeldkonten fest, anstatt in renditeorientiertere Anlageformen zu investieren.

Mehrheit der Deutschen hält Ausweitung negativer Zinsen für möglich

Zuletzt hatte die Raiffeisenbank Gmund am Tegernsee für Aufsehen gesorgt, als sie zum 1. September eine Negativverzinsung von 0,4% p.a. auf Einlagen ab 100.000 Euro eingeführt hat. Dieser Zinssatz entspricht demjenigen, den Banken ihrerseits bereits seit März dieses Jahres für ihre überschüssigen Einlagen bei der Europäische Zentralbank (EZB) entrichten müssen. Auch wenn flächendeckende Negativzinsen für Privatanleger aktuell noch kein Thema sind – völlig tabuisiert scheinen sie auch nicht mehr zu sein. So wurde unlängst der Vorstandsvorsitzende der Postbank, Frank Strauß, mit den Worten zitiert, die Einführung von Strafzinsen sei für den durchschnittlichen Sparer zwar unwahrscheinlich, in dem aktuellen Umfeld dürfe man aber „niemals nie“ sagen. Für viele Deutsche jedenfalls wäre eine solche Einführung offenbar keine besonders große Überraschung mehr. In dem aktuellen „Anlegerbarometer“ der Fondsgesellschaft Union Investment gaben 63% und damit fast zwei Drittel der Befragten an,  sie hielten es für möglich, dass künftig für private Geldanlagen Negativzinsen gezahlt werden müssten.

Anlagealternativen zu Null- oder Negativzinsen

Doch selbst wenn man nicht von dem Worst-Case-Szenario „Negativzinsen“ ausgeht – bereits die nunmehr schon seit Jahren existierenden Niedrigzinsen haben dazu geführt, dass Spareinlagen kaum noch als geeignete Form der langfristigen Kapitalanlage, etwa im Rahmen der Altersvorsorge, gelten können. Nach Inflation und Steuern haben zudem real gesehen schon heute viele Spareinlagen eine negative Verzinsung. Anleger, deren Vermögen zum größten Teil aus zinsbasierten Anlageformen besteht, sollten daher stärker sachwertorientierte Kapitalanlagen als Alternativen in Betracht ziehen. Für den langfristigen Vermögensaufbau bieten sich insbesondere Aktienfonds an, mit denen man sich breit diversifiziert an einer Vielzahl von Unternehmen beteiligt. Auch im Bereich der Alternativen Investmentfonds bzw. Beteiligungen gibt es eine breite Auswahlmöglichkeit an Sachwertinvestments, die das persönliche Anlageportfolio ergänzen und diversifizieren können.

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