Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Investieren?

Der DAX steigt und steigt. Nur wenige Wochen nachdem er zum ersten Mal in seiner Geschichte die Marke von 11.000 Punkten übersprungen hatte, war kürzlich auch die 12.000er-Marke fällig. Fast täglich erreichte er in den letzten Wochen neue Rekordstände. Verständlich, dass hierbei manch einem Privatanleger fast schon schwindlig wird und er sich fragt, warum er ausgerechnet jetzt Aktien bzw. Aktienfonds kaufen soll. Doch gibt es überhaupt den „richtigen“ Zeitpunkt zum Investieren?

Psychologische Fallen vs. Market Timing

Billig kaufen und teuer verkaufen – was in der Theorie so einfach klingt, erweist sich in der Praxis als äußerst schwierig. Denn zum einen ist es für den einzelnen Privatanleger schwer zu beurteilen, ob zum Beispiel eine bestimmte Aktie oder ein ganzer Aktienmarkt billig oder teuer ist – diese Gedanken machen sich schließlich auch sehr viel versiertere (professionelle) Anleger jeden Tag, handeln entsprechend und beeinflussen so die Kurse. Zum anderen kann niemand in die Zukunft schauen, und eine Einschätzung, die heute plausibel erscheint, kann sich schon morgen durch unvorhersehbare Ereignisse und Veränderungen als Irrtum erweisen. Auch der durchaus nachvollziehbare Gedanke vieler Anleger, einfach nach der nächsten kräftigen Marktkorrektur einzusteigen, wird im Falle einer tatsächlich eintretenden Korrektur häufig nicht umgesetzt. Ist der DAX beispielsweise erst einmal um 20% gefallen, befinden sich die meisten Anleger in einer völlig anderen Stimmung als zuvor, Pessimismus greift schnell um sich und es werden weitere Kursrückgänge erwartet. Nur wenige Investoren finden dann den Mut, sich dieser Stimmung entgegenzustellen und zu kaufen.

Kursindex vs. Performanceindex

Eine Besonderheit des Deutschen Aktienindex DAX sollte in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben: Im Gegensatz zu den meisten anderen international bedeutenden Aktienindizes ist der DAX kein Kurs-, sondern ein Performanceindex. Das heißt, dass sämtliche Dividenden der im DAX vertretenen Unternehmen in die Berechnung des Index einfließen. Über mehrere Jahre oder Jahrzehnte gesehen machen diese einen sehr großen Anteil an der DAX-Entwicklung aus. Betrachtet man im Vergleich dazu beispielsweise den europäischen Aktienindex EuroStoxx 50, der als Kursindex eben nur die reine Kursentwicklung der entsprechenden Aktien ohne Dividendenausschüttungen repräsentiert, stellt man fest, dass dieser noch sehr weit von seinem Allzeithoch entfernt ist. Auch der DAX Kursindex liegt immer noch leicht unter seinem Allzeithoch aus dem Jahr 2000. Das zeigt, dass die Kursentwicklung vieler Aktien eben doch noch nicht das schwindelerregende Niveau erreicht hat, wie es ein flüchtiger Blick auf den (Performance-)DAX suggeriert.

Rebalancing und Mischfonds als mögliche Alternativen

Wie sollten sich Anleger angesichts dessen also verhalten? Zunächst sollte man sich eingestehen, dass es in der Praxis schwierig bis unmöglich ist, den „richtigen“ Investitionszeitpunkt zu bestimmen, geschweige denn diesen dann auch auszunutzen. Eine Möglichkeit könnte also sein, immer mit einem bestimmten prozentualen Anteil seines zur Verfügung stehenden Vermögens in Aktien bzw. Aktienfonds investiert zu sein und diesen Anteil von Zeit zu Zeit, wenn durch starke Kursveränderungen die tatsächliche Aktienquote von der angestrebten Quote deutlich nach oben oder nach unten abweicht, wiederherzustellen (so genanntes „Rebalancing“). Eine andere Möglichkeit ist die Investition in Mischfonds, bei denen man die Entscheidung über die Steuerung der Aktienquote und die konkrete Aktienauswahl einem erfahrenen Fondsmanager überlässt. Bei der Kombination beider Strategien sind den persönlichen Präferenzen natürlich keine Grenzen gesetzt. Auf diese Weise vermeiden Anleger zum einen, positive Marktentwicklungen vollkommen zu verpassen, zum anderen können die Risiken bei Marktturbulenzen minimiert werden.

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