Warum erzielen Privatanleger häufig nur unterdurchschnittliche Renditen?

Warum erzielen Privatanleger häufig nur unterdurchschnittliche Renditen?

Bereits in vielen Studien zum Anlegerverhalten konnte gezeigt werden, dass Privatanleger mit ihren Investitionsentscheidungen häufig schlechter abschneiden als der jeweilige Marktdurchschnitt. Der Citywire-Kolumnist Jens Kummer hat sich in einem aktuellen Beitrag für das Finanzmagazin diesem Thema angenommen und Gründe aufgezeigt, warum so viele Privatanleger immer wieder daran scheitern, zufriedenstellende Anlageergebnisse zu erzielen.

Ungünstige Entscheidungen bei Timing und Produktauswahl

Kummer bezieht sich in seinem Artikel auf Daten aus dem Zeitraum von 1995 bis 2016. Das Portfolio des durchschnittlichen Privatanlegers in Deutschland bestand in diesem Zeitraum zu 32 % aus Aktien, zu 30 % aus Anleihen, Immobilien machten 14 % aus, Geldmarktanlagen 9 % und gemischte Anlagen 15 %. Hätte man jedes Jahr konstant in Standardindizes der einzelnen Anlageklassen investiert, wäre damit eine Rendite von 6,4 % pro Jahr erzielt und das eingesetzte Vermögen mehr als verdreifacht worden. Die tatsächliche Rendite der deutschen Privatanleger lag in dem entsprechenden Zeitraum dagegen bei lediglich 2,5 % p.a. Sie erreichten somit nicht einmal die Hälfte der Rendite, die möglich gewesen wäre, ohne dass man dafür das Risiko hätte erhöhen müssen. Bei dieser Berechnung sind Ausgabeaufschläge, Steuern und weitere Kosten wie Depotgebühren nicht einmal berücksichtigt.

Wie ist diese eklatante negative Abweichung zu erklären? Ein Grund liegt in einem äußerst ungünstigen Market-Timing. Anleger jagen oftmals positiven vergangenen Wertentwicklungen hinterher und investieren dann verstärkt in Aktien, wenn diese sich im Jahr zuvor gerade besonders gut entwickelt haben. So betrug die durchschnittliche Aktienquote im Jahr 2000, also zu Beginn des Crashs der Technologiewerte, mehr als 50 %. Dieses schlechte Market-Timing ist für 1,5 Prozentpunkte der Underperformance von Privatanlegern verantwortlich. Weitere 2,4 Prozentpunkte sind auf das Abweichen von Standardindizes durch aktive Markt- und Fondsselektion seitens der Anleger zurückzuführen. So rannten ebenfalls im Jahr 2000 viele Privatanleger dem Anlagetrend „Neuer Markt“ (NEMAX) hinterher, anstatt ihr Geld in die großen Standardwerte des DAX zu investieren. 2007 dann lag viel Geld in ABS-Fonds (Asset Backed Securities) anstatt in „einfachen“ Geldmarktfonds. Im Zuge der Finanzmarktkrise mussten ABS-Fonds aufgelöst bzw. umstrukturiert werden. Auch bei der Wahl ihrer Offenen Immobilienfonds bewiesen in dieser Zeit viele Privatanleger kein glückliches Händchen. Nicht wenige dieser Fonds mussten in den Folgejahren ihre Auflösung einleiten.

Multi-Asset-Fonds offenbar die bessere Wahl

Positiv ist allerdings aus Privatanlegersicht anzumerken, dass sich über den Zeitraum von gut 20 Jahren der negative Effekt des schlechten Market-Timings verringert hat. Starke Portfolioumschichtungen werden nur noch seltener vorgenommen. Darüber hinaus investieren Privatanleger verstärkt in Multi-Asset-Fonds, das heißt sie delegieren die Auswahl einzelner Wertpapiere und auch den Investitionszeitpunkt an professionelle Fondsmanager, was offenbar ebenfalls positive Auswirkungen auf die durchschnittliche Rendite auf Anlegerebene hat.

Beliebte vermögensverwaltende Mischfonds bei unseren Kunden sind beispielsweise der Multi Opportunities III (WKN A0B7UM) der Deutsche Asset Management sowie der StarCapital Huber Strategy 1 (WKN A0NE9D).

Fonds mit 100 % Rabatt auf den Ausgabeaufschlag kaufen