Carmignac rechnet mit steigender Inflation und setzt auf zyklische Werte

Der französische Vermögensverwalter Carmignac Gestion rechnet mit steigenden Inflationsraten und setzt in seinen Portfolios stärker auf zyklische Aktien. Zum ersten Mal seit vielen Jahren, so Frédéric Leroux, Head of Team Cross Asset bei Carmignac, kehre der Konjunkturzyklus mit Auf- und Abphasen in der Wirtschaft zurück. In den vergangenen Jahren sei dieser durch das Eingreifen der Zentralbanken zerstört worden. Die treibende Kraft sieht Leroux dabei in der Inflation. Ein wichtiger Faktor hierfür seien steigende Löhne in den USA, die dort eine Inflation auslösen würden, welche auch Europa anstecken werde.

Leroux sieht die Rückkehr eines erkennbaren Konjunkturzyklus für Investoren positiv. Er rechnet damit, dass dieses Jahr etwas vorhersehbarer werde als 2016. Carmignac richtet seine Portfolios daher für dieses Jahr offensiver aus. Etwa 37 % des Aktienengagements sind aktuell in zyklischen Titeln investiert. Inklusive der Aktieninvestments in den Emerging Markets sind sogar mehr als 50 % des Aktienanteils offensiv-zyklisch positioniert. Mit der Umschichtung von hoch bewerteten Qualitäts- hin zu zyklischen Titeln war bereits innerhalb des vergangenen Jahres begonnen worden. Insbesondere der Healthcare-Sektor wurde deutlich reduziert, von 28 % der Aktienengagements zu Jahresende 2015 auf nur noch 8 % per 13.01.2017. Jeweils um 5 Prozentpunkte wurden in diesem Zeitraum der Telekom- sowie der IT-Sektor reduziert, Werte aus dem Bereich Basiskonsumgüter von 25 auf 17 %. Deutlich erhöht wurden im Gegenzug Investitionen in den Bereichen Energie (von 1 auf 15 %) und Rohstoffe (von 0 auf 12 %). Ein besonderer Fokus liegt auf dem Bankensektor. Er macht derzeit 18 % der Aktieninvestments aus, nach lediglich 3 % vor etwa einem Jahr. Carmignac erwartet, dass vor allem Banken in einem Wachstumsumfeld mit erkennbaren Zyklen profitieren. Wachstum bedeute steigende Zinsen, und dies sei sehr positiv für deren Geschäfte, so Leroux.

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