John Bennett sieht Schwenk von Growth- zu Value-Werten

John Bennett, Leiter des europäischen Aktienteams bei Henderson Global Investors, sieht für das kommende Jahr in einer möglichen anhaltenden Rotation von Growth- in Value-Aktien den zentralen Faktor für Investoren in Europa. Auch wenn er selbst „kein großer Anhänger“ der Einteilung in „Growth“ und „Value“ ist, sei er überzeugt, dass die expansive Geldpolitik an ihre Grenzen stoße, was die Währungshüter wüssten, und dass dies die Märkte maßgeblich beeinflussen werde. Er geht daher davon aus, dass bei den Anleihenrenditen weltweit die Talsohle erreicht ist, und analog dazu auch die Höchststände bei den Bewertungen anleiheähnlicher Aktien, die für Anleger so „unglaublich bequem“ waren. Im Oktober und November sei es bei diesen Aktien bereits „äußerst ungemütlich“ geworden, und Bennett glaubt, dass diese Entwicklung gerade erst begonnen hat.

Der Fondsmanager räumt ein, dass von der Politik, möglichen Währungsentwicklungen und einer möglichen Deflation Risiken für seinen Ausblick ausgehen. Er ist aber der Auffassung, dass er mit seiner  Einschätzung richtig liegt und es nicht ratsam sei, auf Growth-Aktien zu setzen. In den letzten zehn Jahren hätten diese „Oberwasser“ gehabt, die nächsten zehn würden aber dem Value-Anlagestil gehören. In diesem Fall dürfte auch die Outperformance von US-Aktien gegenüber anderen Teilen der Welt vom Tisch sein. Wegen der Beschaffenheit der jeweiligen Indizes lägen die Value-Märkte eher in Europa und Japan als in den USA. Daher dürfte es zu einer entsprechenden Verschiebung der Allokation kommen.