Die Abgeltungsteuer steht vor der Tür

Im Januar 2009 tritt die neue Abgeltungsteuer in Kraft. Wer noch von der alten steuerlichen Regelung profitieren möchte, sollte schnell handeln. Von blindem Aktionismus ist jedoch abzuraten.  

Kursgewinne aus Wertpapieranlagen sowie Dividenden und Zinserträge werden ab dem 01. Januar 2009 pauschal mit 25% zuzüglich Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag besteuert. Diese Regelung gilt dann auch für Kursgewinne aus Aktien- und Aktienfondsanteilsveräußerungen. Der Wegfall der Spekulationsfrist bedeutet für Anleger eine spürbare Steuererhöhung, sofern sie nicht vor dem Stichtag 01. Januar 2009 investiert sind und damit von der bisherigen Regelung profitieren.

Kursgewinne aus Aktien oder Fondsanteilen, deren Anschaffung vor dem 01. Januar 2009 erfolgt, werden gemäß der jetzigen Regelung steuerfrei bleiben, wenn sie erst nach der zwölfmonatigen Spekulationsfrist realisiert werden. „Wertpapiere, die langfristig hohe Kursgewinne erwarten lassen, sollten nach Möglichkeit vor dem Stichtag gekauft werden“, so der Finanzexperte Jürgen Hilp von AAD Fondsdicount.  

Die bislang steuerlich begünstigte „Buy and hold“ – Strategie eignet sich dabei besonders für aktiv verwaltete Fonds oder Dachfonds. „Strategische Umschichtungen der Fondsmanager im Fondsportfolio zur Anpassung an sich verändernde Marktbedingungen und -chancen haben keinerlei steuerlichen Nachteile“, stellt Hilp heraus. Damit sind sie unter steuerlichen Aspekten einer Direktanlage beispielsweise in Aktien vorzuziehen. Jürgen Hilp rät jedoch davon ab, eine Anlageentscheidung ausschließlich unter steuerlichen Gesichtspunkten zu treffen. „Eine Positionierung im jetzigen turbulenten Marktumfeld bietet dem langfristig orientierten Anleger durchaus die Chance, von der Finanzkrise zu profitieren. Dennoch ist Vorsicht angebracht, da eventuelle weitere Kursverluste die potenziellen Steuervorteile schnell aufzehren können“, so der Experte.

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