Kürzung der Solarstromförderung – Auswirkungen auf Solarfonds

Die angekündigte Förderkürzung von Solarstrom durch die Bundesregierung hat Investoren verunsichert. Wer schnell handelt, kann sich jedoch noch die alten Förderkonditionen sichern.  

Die Verärgerung der Solarbranche über die geplante Kürzung der Solarförderung in Deutschland durch das Bundesumwelt- und Bundeswirtschaftsministerium ist ebenso groß wie die Verunsicherung der Anleger. Am 23. Februar 2012 wurde ein noch nicht rechtskräftiger Entwurf zur Anpassung des EEG vorgelegt, der die erneute Kürzung der Solarstromvergütung für Großanlagen von aktuell 17,94 Cent auf 13,50 Cent je Kilowattstunde zum 9. März, spätestens aber zum 1. April 2012 vorsieht. Ab Mai 2012 soll die Vergütung zusätzlich um monatlich jeweils 0,15 Cent sinken. Zudem werden Betreibern von Solarparks mit einer Leistung von mehr als 10 Megawatt künftig nur noch 85 bis 90 Prozent des Solarstroms per Förderung vergütet, der restliche Anteil muss an der Strombörse veräußert werden, wo durchschnittlich 6 Cent je Kilowattstunde erlöst werden.  

Das Ziel der Bundesregierung, die sich bereits auf die Energiewende festgelegt hat, ist jedoch keinesfalls die Abkehr von der Solarenergie. Vielmehr spiegeln die deutschen Änderungen am EEG lediglich die drastischen Veränderungen auf dem Solarmarkt in den vergangenen Jahren wider, die auch international beobachtbar sind. De facto ist es in der Vergangenheit zu einer starken Überförderung des Solarstroms gekommen, denn die Anpassungen bei der Förderung hielten nicht mit der Geschwindigkeit der technologischen Leistungssteigerung und der stetig sinkenden Herstellungskosten mit. Gerade bei Photovoltaikmodulen ist durch das Auftreten Chinas als Produzent seit einiger Zeit ein regelrechter Preisverfall für immer leistungsfähigere Photovoltaikmodule feststellbar. Experten gehen aktuell davon aus, dass die nächste Preisrunde bereits kurz bevorsteht. Entsprechend dürften die Anlagenpreise wie auch die Erzeugungspreise je Einheit Solarstrom weiter sinken. Mittel- und langfristiges Ziel der Regierung ist es daher, dass Solarstrom durch Wettbewerbs- und Innovationsprozesse auch ohne staatliche Förderung rentabel wird.  

Die beschlossenen Kürzungen der Einspeisevergütungen bedeuten aktuell jedoch, dass eine wirtschaftlich vertretbare Auflegung von Solarfonds mit Anlagen in Deutschland aufgrund der deutlich reduzierten Renditeerwartung kurz- bis mittelfristig nahezu unmöglich erscheint. Betroffen sind dabei jedoch nicht nur neue Fonds mit etwaigen Neuanlagen, die erst nach dem Stichtag erbaut werden oder ans Netz gehen, sondern womöglich auch bestehende Blindpool-Fonds, die den Kauf geplanter Anlagen nun neu durchrechnen müssen.  

Wer jetzt jedoch schnell und intelligent handelt, kann sich noch langfristig die alten Förderbedingungen sichern. So sind einige der noch in Platzierung befindlichen Solarfonds bereits in Solaranlagen investiert, die zu den bisherigen Konditionen gefördert werden. Bereits bestehende, technisch einwandfreie und ans Netz gegangene Solaranlagen erbringen nicht nur stabile Erträge, die durch die garantierte hohe Förderung auch langfristig abgesichert sind, sondern werden sehr wahrscheinlich künftig auch für institutionelle Anleger an Attraktivität gewinnen und bieten somit zusätzliche Wertsteigerungschancen. Entsprechend sollten interessierte Anleger keine Zeit verlieren, da sich das Opportunitätsfenster möglicherweise schnell schließen wird.

Wer bereits, beispielsweise über geschlossene Fonds, in Solaranlagen in Deutschland investiert ist, braucht sich keine Sorgen zu machen, da hier der Bestandsschutz greift. Alle bereits am Netz befindlichen Anlagen sind von den Kürzungsplänen nicht betroffen. Gleiches gilt für Anlagen, die noch vor dem Stichtag der Kürzung fertiggestellt werden. Für Anlagen, die in Kürze fertiggestellt werden, aber den Stichtag verpassen, könnten eventuell Übergangsregelungen greifen, die sich auf den Vertrauensschutz berufen. Eine abschließende Entscheidung steht jedoch noch aus. Viele Solarfonds haben jedoch beim Kauf von Anlagen Preisgleitklauseln abgeschlossen, die bei einer Absenkung der Vergütungssätze zu einer automatischen Reduzierung des Anlagenkaufpreises führen, um die prognostizierte Rendite sicherzustellen.   

Eine langfristige Prognose hinsichtlich der Rentabilität von Neuanlagen lässt sich aktuell nur schwerlich voraussagen. Trotz der weiter sinkenden Modulpreise bei gleichzeitiger Leistungssteigerung kann man davon ausgehen, dass die bisher üblichen Renditen in Zukunft nicht mehr erreicht werden, da diese zu einem substanziellen Teil auf die großzügige staatliche Förderung im Rahmen der Anschiebung und Etablierung der Solarenergie als Energieträger zurückgingen.  

„Wer noch von den alten Förderbedingungen profitieren möchte, sollte schnell handeln, um am Markt für Sonnenenergie mit einer hohen Renditeerwartung nachhaltig partizipieren zu können. Zwar können langfristig auch Neuanlagen wieder rentabel werden, die bisherigen Renditen werden dann jedoch kaum mehr erzielbar sein. Solarfonds sind relativ unanfällig für starke Ausschläge am Kapitalmarkt und können auf diese Weise das intelligent diversifizierte Anlageportfolio sinnvoll ergänzen. Es gilt jedoch, wie bei jedem anderen Investment auch, genau hinzuschauen und einzelne Solarfonds miteinander zu vergleichen. Insbesondere sollten alle kosteninduzierenden Aspekte, die die prognostizierte Rendite schmälern oder gefährden könnten, bei der Prüfung unbedingt einbezogen werden“, so der Generalbevollmächtigte der AAD Fondsdiscount, Dr. Jürgen Hilp.

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