Institutionelle Anleger investieren verstärkt in Private Equity

Institutionelle Anleger investieren verstärkt in Private Equity

Die Anlageklasse Private Equity gewinnt aus Sicht von institutionellen Investoren weiterhin an Attraktivität. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage im Auftrag der britischen Fondsgesellschaft F&C Investments. Danach beabsichtigt die deutliche Mehrheit der Investoren, ihr Engagement in Private Equity Anlagen auszubauen. 75% der Befragten gaben dabei an, dass ihre Erwartungen an ihre Private Equity Investments im Jahr 2014 erfüllt worden seien.

Hohe Renditechancen

Einer der wesentlichen Gründe hierfür sind sicherlich die vergleichsweise hohen Renditechancen, die Private Equity Investoren bietet. Nach Zahlen der British Private Equity and Venture Capital Association (BVCA) beispielsweise haben deren Mitglieder per Ende 2013 über die vergangenen zehn Jahren eine Rendite (IRR)* von 15,7% p.a. erzielt, während der britische Aktienindex FTSE All Share in diesem Zeitraum einen Wertzuwachs von „nur“ 8,8% p.a. verzeichnen konnte. Auch wenn man diese Zahlen natürlich nicht verabsolutieren sollte und sie keine Rückschlüsse auf zukünftige Wertentwicklungen erlauben, so sollten Private Equity Investoren nach Ansicht von Hamish Mair, Head of Private Equity bei F&C Investments, eine Risikoprämie von rund 7% erwarten und anstreben.

Unterschiedliche Gewichtung bei verschiedenen Investorengruppen

Die Umfrage zeigt aber auch, dass das Interesse an Private Equity bei unterschiedlichen Investorengruppen unterschiedlich stark ausgeprägt ist. So liegt der gewünschte Anteil von Private Equity Investments am Gesamtvermögen unter Family Offices bei 27,2%, Stiftungen streben eine Gewichtung zwischen 11 und 13% an, öffentliche Pensionskassen 7,3% und private Pensionskassen 6,5%, während Versicherungen lediglich 3,3% des von ihnen verwalteten Vermögens in Private Equity investieren möchten. Rein zahlenmäßig sind öffentliche und private Pensionskassen die beiden wichtigsten Investorengruppen im Bereich Private Equity. Sie halten aktuell knapp 50% aller Private Equity Investments. Doch sogar viele Pensionskassenmanager, die selbst über Kenntnisse in Private Equity verfügen, investieren lieber über Dachfonds als direkt in einzelne Private Equity Zielfonds. Dachfondsmanager, so Mair, könnten mit ihrer Marktkenntnis oftmals besser einschätzen, welche Zielfonds tatsächlich erfolgreich sein werden. In der Regel werben die Fondsmanager das Kapital für neue Private Equity Fonds bereits zu einem Zeitpunkt ein, bevor ihr bereits bestehender Fonds überhaupt zeigen kann, ob er in der Lage ist, die in ihn gesetzten Erwartungen auch zu erfüllen – wenn ein Fonds einmal enttäuscht hat, ist es kaum noch möglich, genügend Kapital für seinen Nachfolger anzuziehen. Dachfondsmanager seien mit dieser Vorgehensweise gut vertraut und berücksichtigten sie bei der Auswahl geeigneter Zielfonds.

Private Equity auch für Privatanleger interessant

Über Dachfonds haben auch Privatanleger die Möglichkeit, von den Chancen der Anlageklasse Private Equity zu profitieren. Sie beteiligen sich auf diese Weise an einer Vielzahl verschiedener Unternehmen aus unterschiedlichen Regionen und Branchen und können so ihr persönliches Anlageportfolio sinnvoll diversifizieren. Aktuell stehen Anlegern beispielsweise Fonds der Anbieter Aquila Capital und Marble House Capital zur Verfügung.

*Die IRR spiegelt die Verzinsung des durchschnittlich rechnerisch in der Investition gebundenen Eigenkapitals des Investors über den Investitionszeitraum wider. Dabei wird der zeitliche Bezug von erwarteten Zu- und Rückflüssen berücksichtigt. Die IRR ist nur mit Renditen gleichartiger Anlageprodukte, nicht aber mit Renditen von Alternativanlagen wie bspw. Bundesanleihen vergleichbar und sollte daher nicht isoliert als Entscheidungsgrundlage herangezogen werden.

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