Nick Price von Fidelity sieht guten Zeitpunkt für Anlagen in Schwellenländern

Nick Price, Fondsmanager des Fidelity Emerging Markets Fund, ist seit 2005 Teamleiter für  Schwellenländeraktien bei Fidelity. Er kann dabei auf die umfangreichen Ressourcen der Fondsgesellschaft in diesem Segment zurückgreifen, zu denen spezialisierte Fondsmanager und 51 Analysten zählen. Aktuell sieht Price einen guten Zeitpunkt, um verstärkt in den Emerging Markets zu investieren.

Verbesserte Rahmenbedingungen für Emerging Markets

Price ist der Ansicht, dass die Aktien von Unternehmen aus den Schwellenländern ihre Talsohle durchschritten haben und im Vergleich zu europäischen oder US-amerikanischen Aktien ein ausgewogeneres Risikoprofil bieten. Gemessen am Kurs-Buchwert-Verhältnis beispielsweise sind Aktien aus den Emerging Markets aktuell so günstig wie seit etwa 10 Jahren nicht mehr. Einen weiteren spürbaren Rückgang hält Price daher für unwahrscheinlich. Im Vergleich zum Rest der Welt sieht er einen eingepreisten Bewertungsabschlag von 30%, was auf attraktive Renditen hoffen lässt. Die aktuell wieder günstigeren Rahmenbedingungen für die Emerging Markets sieht er u. a. in gestiegenen Preisen von Öl und anderen Rohstoffen, einem schwächeren US-Dollar und stabileren Schwellenländerwährungen begründet. Auch hätten die Sorgen um das chinesische Wirtschaftswachstum in den letzten Monaten nachgelassen. Darüber hinaus hätte die Hoffnung auf durchgreifende politische Reformen in Brasilien den Aktienmärkten in der Region Auftrieb gegeben.

Investitionsstrategie des Fidelity Emerging Markets Fund

Bei der Aktienauswahl für den Emerging Markets Fund verfolgt Price grundsätzlich einen umsichtigen und konservativen Ansatz. Er meidet zu riskante und zu hoch verschuldete Unternehmen und bevorzugt stattdessen solche, die ihren Aktionären auf mittlere Sicht über Kapitalwachstum und Dividenden attraktive und faire Gesamtrenditen bieten können. Dabei ergibt sich die Positionierung des Fondsportfolios hinsichtlich Branchen und Ländern ausschließlich aus der Einzeltitelauswahl. Den Energiesektor hält Price aktuell für wenig attraktiv. In den Aktienkursen von Ölunternehmen sei derzeit ein Ölpreis von 75 US-Dollar pro Barrel eingepreist, so dass ihm diese Aktien als zu teuer erscheinen. Attraktive Titel findet Price gegenwärtig insbesondere im Konsumsektor in China und auch anderen Ländern. In den Emerging Markets leben insgesamt sechs Milliarden Menschen mit Nachholbedarf beim Konsum. Ein gutes Beispiel für aufkommende Konsumtrends sieht Price in den Möglichkeiten, die das Internet bietet. Mit der zunehmenden Verbreitung der Breitbandtechnologie und der steigenden Anzahl von Internetnutzern beobachtet er interessante Chancen, in den großen aufstrebenden Märkten wie Indien und China in wachstumsstarke E-Commerce-Unternehmen zu investieren.