Private Equity Fonds kehren zurück in den Anlegerblickpunkt
Entgegen der vielfach geäußerten Befürchtung eines Niedergangs der Private Equity Branche während der Finanzkrise ist dieses Szenario nicht eingetreten. Nachdem sich das Marktumfeld für Private Equity Fonds bereits 2010 aufgehellt hat, fließen auch 2011 vermehrt Mittel in diese Assetklasse zurück. Das wiederkehrende Vertrauen der Anleger basiert einerseits auf der positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, andererseits auf der zunehmenden Anzahl erfolgreicher Börsengänge, die ein wesentliches Element beim gewinnbringenden Verkauf von Portfoliobeteiligungen darstellen. Entsprechend dieser Entwicklung planen große institutionelle Anleger wie Pensionskassen oder Versicherungen, aber auch immer mehr private Anleger ihre Private Equity-Bestände auszubauen.
Im Trend liegen Private Equity Investitionen im Small und Mid Cap Buyout-Bereich, da kreditgebende Institute nach Überwindung der Finanzkrise vermehrt solche fremdfinanzierten Akquisen unterstützen. Jedoch ist der einzusetzende Eigenkapitalanteil auch heute noch deutlich höher als vor der Finanzkrise. Zudem operieren Private Equity Manager heute vorsichtiger und risikoaverser. Investitionszeiträume werden länger geplant und der operativen Wertsteigerung des Unternehmensportfolios wird eine höhere Bedeutung beigemessen.
Auch im Bereich der Secondaries, die sich durch günstige Einstiegspreise und eine genauere Kenntnis der Portfoliozusammenstellung auszeichnen, könnte 2011 ein günstiges Geschäftsjahr werden. Experten rechnen für das aktuelle Jahr mit einem weiter steigenden Transaktionsvolumen, da sich die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern in einem stabilen Marktumfeld zunehmend angleichen.
Dass sich Private Equity Fonds lohnen, wurde erneut in einer wissenschaftlichen Studie der Pariser Ecole des Antes Etudes Commerciales belegt. Demnach ergibt sich für Private Equity Anlagen gegenüber dem Aktienmarkt eine durchschnittliche Überrendite von 7,1%. Dieser Effekt lässt sich insbesondere dann erzielen, wenn die Investitionen antizyklisch vorgenommen werden, also in Rezessionsphasen oder beim Übergang zu einem stabilen Marktumfeld getätigt wurden, somit insbesondere in einer Phase, wie sie sich auch derzeit darstellt.