Anleger sollten die Risiken an den Märkten nicht ignorieren

Ian Spreadbury, Rentenfondsmanager bei Fidelity International, sieht an den Anleihemärkten aktuell Parallelen zur Zeit vor der Finanzkrise. Die Schuldenblase sei zurück, aber ihre Zusammensetzung sei anders als vor der Finanzkrise. Im Gegensatz zu 2006/07 habe man es gegenwärtig mit weltweit hohen wirtschaftspolitischen Unsicherheiten zu tun, mit denen die erhebliche Gefahr politischer Fehlentscheidungen einhergehe. So könnte nach Spreadburys Ansicht der Optimismus rund um die von US-Präsident Donald Trump geschürte Reflation „fehl am Platz“ sein, denn inzwischen zögen die Kreditkonditionen und auch die Zinsen inkl. der Hypothekenzinsen in den USA wieder an. Zugleich lege der US-Dollar zu, und die quantitativen Lockerungsprogramme würden gedrosselt. Spreadbury sieht wieder eine Zunahme der systemischen Risiken, und zumindest an den Staatsanleihemärkten scheinen seiner Auffassung nach Anleger die Wachstumsrisiken wahrzunehmen. Jedenfalls ließen dies die auf der Stelle tretenden bzw. seit Jahresbeginn fallenden und nach wie vor extrem niedrigen Renditen vermuten.

Bei seinen strategischen und flexiblen Rentenfonds stehe Sicherheit an erster Stelle. Aus diesem Grund hat Spreadbury sein Engagement in Hochzinsanleihen reduziert und konzentriert sich stärker auf Investment-Grade-Anleihen. Engagements in Staatsanleihen, inflationsgeschützten Anleihen und Schwellenländeranleihen hat er beigemischt. Anleger sollten die Risiken an den Märkten zur Kenntnis nehmen und ihre Portfolios breiter aufstellen, anstatt ausschließlich auf die Rendite zu schauen. Auch wenn es noch eine Weile dauern könne, bis die Blase platzt, sei „Vorsicht immer noch besser als Nachsicht“.

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