Too big to fail – AIG unter Staatsverwaltung

Die staatliche Rettung des US-Versicherers AIG verhindert eine mögliche Katastrophe für das Weltfinanzsystem.  

Die US-Notenbank stellt dem angeschlagenen Versicherungsgiganten American International Group Finanzmittel in Höhe von 85 Milliarden Dollar zur Verfügung und verhindert damit dessen Zusammenbruch. Im Gegenzug erhält der Staat einen Anteil von rund 80 Prozent des Konzerns und ein Vetorecht bei der Dividendenausschüttung. Gescheitert ist die AIG abseits ihres hoch soliden Kerngeschäfts an der Absicherung von Hypothekenanleihen mit niedriger Bonität (Subprime) in Höhe von rund 60 Milliarden Dollar. Der Bonitätsverlust der AIG durch Ratingherabstufungen löste kurzfristigen Kapitalbedarf aus, um für die übernommenen Kreditversicherungen zusätzliche Sicherheiten zu hinterlegen.  

Die größte staatliche Unterstützung für ein privates Unternehmen in der Geschichte der Vereinigten Staaten dokumentiert damit nur zwei Tage nach der Insolvenz und der nicht erfolgten staatlichen Rettung von Lehman Brothers einen signifikanten Kurswechsel der US-Regierung.  

Während die Investmentbank Lehman Brothers insbesondere zu vermögenden Kunden und Großkonzernen Geschäftsbeziehungen unterhielt, betreibt die AIG neben ihrer Tätigkeit als internationaler Industrieversicherer mit dem Verkauf von Versicherungen an „einfache“ Bürger ein Massengeschäft. Zudem finanziert sich das Unternehmen auch mit Einlagen von Kleinanlegern auf Tagesgeldkonten. Der Finanzexperte Jürgen Hilp von AAD Fondsdiscount weist auf das hohe systemische Risiko für das Weltfinanzsystem hin, in dem der AIG eine zentrale Rolle zukommt. „Das Vertrauen in die ohnehin labilen Finanzmärkte wäre durch den Zusammenbruch des international stark verflochtenen Versicherers weiter untergraben worden und hätte zu weltweit unkontrollierten Kettenreaktionen führen können“, erläutert Hilp.

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