Junge Bevölkerung in Deutschland hat Angst vor Aktien

Vergangene Woche hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins für die Euro-Zone auf 0,0% gesenkt. Dieses abermalige historische Rekordtief macht einmal mehr deutlich, dass gerade für die Altersvorsorge mit Zinsprodukten nicht viel zu holen ist und an einem höheren Aktienanteil langfristig kein Weg vorbeigehen dürfte. Doch gerade viele jüngere Deutsche, die einen entsprechend langen Anlagehorizont haben, machen um Aktien weiterhin einen großen Bogen. Das zeigen aktuelle Zahlen des Deutschen Aktieninstituts (DAI).

Sehr geringes Engagement in Aktien bei unter 30-Jährigen

Aktien haben auf lange Sicht als Beteiligungen an Unternehmen die besten Renditeperspektiven. Sie können daher einen wichtigen Baustein in der privaten Altersvorsorge darstellen. Insbesondere junge Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont haben die Möglichkeit, zwischenzeitliche starke Schwankungen an den Börsen „auszusitzen“. Umso erstaunlicher ist es daher, dass gerade unter der jüngeren Bevölkerung in Deutschland der allergrößte Teil von Aktien nichts wissen will bzw. vor einem Engagement am Aktienmarkt zurückschreckt. So besitzen nach Zahlen des Deutschen Aktieninstituts gerade einmal 7% der Deutschen zwischen 20 und 29 Jahren Aktien oder Anteile an Aktienfonds. Ein wesentlicher Grund hierfür ist sicherlich fehlendes Interesse bzw. mangelndes Wissen. So hatten bereits in einer repräsentativen Studie des Bankenverbandes im vergangenen Jahr etwa 60% der Jugendlichen in Deutschland angegeben, dass sie von der Börse „keine Ahnung“ hätten.

Die Zahlen des DAI zeigen, dass die Bereitschaft, in Aktien zu investieren, mit steigendem Alter zunimmt. Von den 30- bis 39-Jährigen zählen sich immerhin schon 13,6% zu den Aktien- oder Aktienfondsbesitzern. Bei den Deutschen über 60 Jahren steigt dieser Wert auf mehr als 15% an. Positiv ist anzumerken, dass über alle Altersgruppen hinweg die Zahl derjenigen, die über Aktien oder Anteile an Aktienfonds verfügen, im Jahr 2015 wieder angestiegen ist. Im Durchschnitt des abgelaufenen Jahres lag dieser Wert in Deutschland bei insgesamt etwa 9 Millionen, was den höchsten Stand der letzten drei Jahre darstellt.

Gravierende Vermögensunterschiede über längere Zeiträume

Ein Rechenbeispiel verdeutlicht, wie gravierend die Unterschiede zwischen einer rein zinsorientierten Kapitalanlage und einer Investition in Aktien über längere Zeiträume sein können: Wer 20 Jahre lang jedes Jahr 1.000 Euro bei einer Verzinsung von 1% p.a. anspart, kann – vor Kosten und Steuern – am Ende dieses Zeitraums auf ein Vermögen von gerade einmal 22.239 Euro zurückgreifen. Geht man bei einem Investment in Aktien von einer jährlichen Rendite von 6% aus, liegt dieser Wert dagegen bei knapp 39.000 Euro. Betrachtet man die tatsächlichen Wertentwicklungen von Aktien in den letzten Jahrzehnten, wird deutlich, dass eine Rendite von 6% p.a. nicht zu hoch gegriffen ist. So hat eine Investition in den Deutschen Aktienindex DAX seit 1967 in keinem einzigen 20-Jahres-Zeitraum eine Rendite von weniger als 6% p.a. erzielt. In den besten 20 Jahren in diesem gesamten Zeitraum (1979 bis 1999) konnte sogar eine jährliche Rendite von 15% erreicht werden.

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