Solarmarkt Italien bleibt trotz sinkender Einspeisevergütungen attraktiv

Der italienische Solarmarkt erlebt derzeit ein sehr starkes Wachstum. Dies ist nicht weiter verwunderlich, da überdurchschnittliche Sonnenscheindauer und hohe Einspeisevergütungen den Stiefelstaat zu einem der attraktivsten Investitionsstandorte der Photovoltaikbranche werden ließen. Um das Wachstum nicht unkontrolliert weiterlaufen zu lassen und durch eine Überförderung den heimischen Strommarkt zu verzerren, wurde vom italienischen Parlament mit Wirkung zum 31.12.2010 das „Conto Energia III“ verabschiedet.

Die wesentlichen, für Investoren relevanten, neuen Bestimmungen der Gesetzesnovelle sehen eine differenzierte Anpassung der Fördersätze, ein Maximalvolumen des Solarmarktes sowie ein vereinfachtes und einheitliches Genehmigungsverfahren ab 2011 vor. 

Einspeisevergütungen für Solarstrom aus Freiflächenanlagen mit einer Leistung bis zu 5 MW werden in den ersten vier Monaten 2011 um durchschnittliche 9,3% gesenkt, bei einer Leistung von mehr als 5 MW wird eine Kürzung von 14,2% vorgenommen. Im Viermonatszyklus werden diese Tarife dann weiter zurückgefahren. Für 2012 und 2013 ist für alle nicht integrierten Anlagen eine jährliche Degression von 6% vorgesehen. Die Gesamtgröße des italienischen Solarmarkts wird zunächst auf 3000 MW für nicht integrierte Systeme gedeckelt, was gemessen an der bisherigen Entwicklung für die kommenden zwei Jahre als ausreichend erscheint. Nach Überschreitung des maximalen Marktvolumens gilt für die Förderung ein zusätzlicher Übergangszeitraum von 14 Monaten.

Für Altanlagen und Projekte, die noch vor dem Jahreswechsel 2010/11 ans italienische Stromnetz gehen, gelten weiterhin die Fördertarife das „Conto Energia II“. Beispielsweise erhalten Betreiber von Freiflächenanlagen aktuell 34,6 Cent je KWh.

Die Gesetzesnovelle ermöglicht der italienischen Regierung den Solarmarkt unter Umgehung einer möglichen Überhitzung nachhaltig und gezielt zu entwickeln. Die zunächst auf zwei Jahre plus Übergangszeitraum ausgelegte Tarifgarantie ermöglicht gleichzeitig den Investoren Planungssicherheit and Anpassungsspielräume. Die moderat sinkenden Einspeisevergütungen können durch die weiter steigende Effizienz moderner Photovoltaikanlagen kompensiert werden und bieten daher auch mittelfristig beste Bedingungen für einen wirtschaftlichen Betrieb.