US-Präsidentschaftswahl: Stimmen von Fondsmanagern zum Sieg von Donald Trump

Der überraschende Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen hat bei Fondsmanagern unterschiedliche, aber überwiegend besonnene Reaktionen hervorgerufen.

Till Budelmann, Manager des Berenberg Syst Approach – Stockpicker Protect Fd B und des Berenberg Syst Approach – US Stockpicker Fd B Fonds ist der Auffassung, eine Mischung aus dem Anschlagen „versöhnlicher Töne“, dem Andeuten von „vernünftigen“ Personalentscheidungen und der Ankündigung angebotspolitischer Pläne würde am Markt wohl für eine „gewisse Beruhigung“ sorgen. Für die Fondsmanager der Berenberg US-Strategien habe die Wahl aber ohnehin kaum  Einfluss auf die Arbeit, sie verfolgten diesbezüglich einen systematisch-regelbasierten Bottom-Up-Ansatz.

Stefan Kreuzkamp, Chief Investment Officer bei der Deutsche Asset Management, glaubt, die Anleger sollten „nicht die Nerven verlieren“. In den kommenden Wochen könnten sich durchaus auch Kaufgelegenheiten ergeben, zumindest für disziplinierte Investoren, die in der Lage seien, kurzfristige Risiken in Kauf zu nehmen.

Mario Linimeier, Healthcare-Analyst bei Medical Strategy, sieht durch die Präsidentschaft von Donald Trump zwar ein höheres Risiko und eine höhere Unsicherheit im Gesamtmarkt, Healthcare-Titel könnten in diesem Umfeld aber zu den relativen Outperformern zählen.

Skeptisch äußert sich Dominic Rossi, Globaler Chief Investment Officer für Aktien bei der Fondsgesellschaft Fidelity. Er sieht nunmehr eine Welt von „beispiellosem politischen Risiko“, das die Säulen der Weltordnung nach dem Zweiten Weltkrieg in Frage stelle. Da wundere es nicht, dass Investoren „in Deckung gehen“.

Dagegen geht Heinz-Werner Rapp, Chief Investment Officer von FERI, davon aus, dass nach den ersten Marktturbulenzen auch bald wieder partielle Erholungen an den internationalen Finanzmärkten möglich sind.

Ariel Bezalel, Manager des Jupiter JGF Dynamic Bond L EUR Q Inc Fonds, ist der Ansicht, ein geplantes schuldenfinanziertes Infrastruktur-Programm könnte helfen, die Wirtschaft anzukurbeln und dabei inflationären Druck zu entfalten. Ein solches Szenario wäre schlecht für Anleihen, aber „recht gut“ für Aktien.

Karen Dunn Kelley, Senior Managing Director Investments bei der Fondsgesellschaft Invesco, reagierte mit der Äußerung, als aktive, langfristig ausgerichtete Investoren änderten die Investmentexperten von Invesco ihren Anlageprozess oder ihre Anlagephilosophie nicht in Reaktion auf Wahlen oder andere kurzfristige Ereignisse. Dennoch werde man die Entwicklungen in Washington in den nächsten Monaten „genau im Auge“ behalten und die zu erwartenden Auswirkungen der Politik der neuen Regierung auf die US-amerikanische Wirtschaft, die globalen Märkte und bestimmte Marktsektoren gründlich analysieren.